Notstromkonzept

 

Aufgrund der topographischen Gegebenheiten im Versorgungsgebiet benötigt der Wahnbachtalsperrenverband insbesondere für die Roh- und Trinkwasserförderung eine große Menge elektrischer Energie. Zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung hält der Wahnbachtalsperrenverband daher an verschiedenen Standorten stationäre oder mobile Netzersatzanlagen vor, um den Betrieb der dortigen Wasserversorgungsanlagen (insbesondere der Roh- und Trinkwasserpumpwerke) auch bei Ausfall der leitungsgebundenen, öffentlichen Stromversorgung („Blackout“) aufrecht zu erhalten („Notstromversorgung“).

Das Notstromkonzept des Wahnbachtalsperrenverbandes sieht u. a. vor, dass bei einem Ausfall der öffentlichen Stromversorgung die für die Trinkwasserversorgung relevanten Betriebsanlagen des Verbandes durch die eigenen Netzersatzanlagen bis zu einer Dauer von mindestens 72 Stunden mit elektrischer Energie versorgt werden können. Für diesen Zeitraum werden die erforderlichen Kraftstoffvorräte vor Ort vorgehalten. Für Stromausfälle von längerer Dauer sind die Kraftstoffvorräte entsprechend wieder aufzufüllen.

Zur Verkürzung der Reaktionszeiten ist ein automatischer Anlauf der Netzersatzanlagen bei Stromausfall und eine Rücksynchronisation bei Netzrückkehr vorgesehen, da der Personalbedarf, insbesondere bei flächendeckendem Stromausfall, zur (kurzfristigen händischen) Inbetriebnahme aller Notstromaggregate nur schwer leistbar ist.

Weiterhin hält der Wahnbachtalsperrenverband zur Rohwasserförderung aus der Wahnbachtalsperre am Fuß des Staudammes (im Pumpwerk Seligenthal) eine Turbine vor, die bei Bedarf durch Abgabe eines Teils des in der Talsperre bevorrateten Wassers in den Unterlauf des Wahnbaches angetrieben werden kann. Mittels einer durch die Turbine unmittelbar angetriebenen Rohwasserpumpe können auf diese Weise unabhängig von der öffentlichen Stromversorgung rd. 0,5 m³/s (1.800 m³/Std.) Rohwasser in die Trinkwasseraufbereitungsanlage nach Siegelsknippen gefördert werden.

Zur Sicherstellung der wichtigsten Funktionen (Überwachung und Steuerung) auch bei Stromausfall sind die Betriebsanlagen des Verbandes mit USV-Anlagen (USV = unterbrechungsfreie Stromversorgung) ausgestattet.

Darüber hinaus ist an den Trinkwasserhochbehältern bei Stromausfall eine Übertragung des Wasserstandes in den Wasserkammern zur (Fern-)Überwachung im zentralen Leitstand mög-lich. Hierfür werden 24-Volt-Ladegeräte mit Batterie zur Unterstützung der USV-Anlagen vor-gehalten.