Der WTV praktiziert eine naturnahe, nachhaltige Waldbewirtschaftung und setzt dabei unter anderem auch auf den biologischen Forstschutz durch Vögel und Fledermäuse als effektive und vor allem umweltfreundliche Schädlingsfresser. Daher bringt der Verband in seinen Wäldern zahlreiche Nistkästen für Vögel an und schafft Rückzugsräume für Fledermäuse, von denen der WTV bereits mehrere an verschiedenen Orten geschaffen hat. Denn von den Tieren gesuchte Behausungen, die abgelegen, geschützt und ungestört sind, werden immer seltener. Ab sofort können sie ein neues Zuhause beziehen, das der WTV ihnen tief im Wald, direkt am Ummigsbach eingerichtet hat. Dort befindet sich eine alte Wasserpumpe, ein sogenannter „hydraulischer Widder“, der nur mit der Bewegungsenergie des strömenden Wassers betrieben wurde und Wasser ohne Zufuhr von Fremdenergie auf ein höheres Geländeniveau beförderte. Die in der Region wegen ihrer Klopfgeräusche auch „Klopphannes“ genannte Pumpanlage am Ummigsbach diente einmal der Wasserversorgung von Gut Umschoß, etwa 40 Meter oberhalb gelegen. Über dem ehemaligen Einstieg in den Betonbau befindet sich eine schmale Öffnung, durch die die fliegenden Säugetiere ins Innere gelangen (Foto 1, links), wo sie an aufeinander gesetzten Steine Halt beim Schlaf bieten. (Foto 2, 3)
„Fledermäuse spielen eine besondere ökologische Rolle“ erklärt Sachgebietsleiter Forst Christian Göth-Stillarius (Foto). „Nämlich als Bestäuber, Samenausbreiter und Vertilger von Schadinsekten.“
Auch das Interesse der Wissenschaft wurde durch das Projekt geweckt: Der Bonner Arbeitskreis für Fledermausschutz hat Sensoren rund um die historische Pumpanlage installiert. So will man herausfinden, welche Arten Fledermäuse in dem Gebiet unterwegs sind und welche von ihnen die Behausung annehmen.